Frau Mertin
Lily-Braun-Gymnasium
 
 
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Frau Mertin

Schülerin der Lily-Braun-Oberschule von 1917-1927

Foto 1917 wurden am ersten Schultag der Cecilien-Schule, einer Mädchenschule, Aufnahmeprüfungen absolviert.

Anfang der Zwanzigerjahre wurde in Berlin eine Reihe von Schulversuchen durchgeführt, was zur Folge hatte, dass in jedem Jahrgang mit einem anderen System Abitur gemacht wurde. Daraufhin beschlosse der Direktor der damaligen Cecilien-Schule, eine vernünftige gymnasiale Studienanstalt zu schaffen, um dieses Chaos nicht mehr zu haben und die Mädchen den Jungen gleichzustellen. In den Zwanzigern wurden auch viele Lehrer wegen Lehrerüberschuss entlassen, ein paar Jahre später herrschte dann wieder Lehrermangel.

Ab der fünften Klasse nannte man die verschiedenen Klassenstufen (5. - 13.) Sexta, Quinta, Quarta, Untertertia usw. Bis zur Machtübernahme gab es auch jüdische Schülerinnen auf der Schule. Es war nichts Ungewöhnliches, dass jüdische und christliche Schüler zusammen in einer Klasse unterrichtet wurden.

In einer Klassen waren um die 35 Schüler, zur Kriegszeit anfangs sogar noch mehr. Die Schüler hatten durchschnittlich 5 Unterrichtsstunden am Tag, jedoch bis Samstag. Das waren dann etwa 30 Stunden in der Woche.
Es war üblich, dass vormittags die Schüler der Lily-Braun-Oberschule unterrichtet wurden und nachmittags die Schüler einer anderen Schule.

Griechisch, Französisch, Englisch und Latein waren damals neben der Muttersprache Deutsch Pflichtfächer, die jeder Schüler belegen musste. Der Unterrichtsstoff wurde strikt durchgezogen. Der Geschcihtsunterricht begann in der 5. Klasse mit den Uranfänge der Geschichte, sprich der römischen und griechischen Geschichte.

Die Schule galt allgemein als liberal, denn das Wissen wurde soweit, wie es möglich war, ohne Tendenz beigebracht. Es war jedoch nicht üblich, sich im Unterricht frei zu äußern, zu dieser Zeit war mehr das Dozieren und das Abfragen im Mittelpunkt. Alle Fächer wurden schriftlich und mündlich geprüft.

Nach der Mittleren Reife ging ungefähr die Hälfte der Schülerinnen von der Schule ab, weitere sind nach der Obersekunda (11. Klasse) abgegangen und nur die wenigstens haben ihr Abitur absolviert. In der Oberprima waren es nur noch 12 Schülerinnen pro Klasse.

Es gab damals noch keinen Numerus Clausus. So konnte jeder, der Abitur gemacht hatte, studieren.

 



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