Frau Baumert erzählt
Lily-Braun-Gymnasium
 
 
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Frau Baumert erzählt

Schülerin 1938 – 1946



Außerschulische Aktivitäten

Damals waren die Mädchen beim BDM und dies war sehr wichtig. Doch es gefiel nicht allen Mädchen. Einige waren froh wenn die Heimnachmittage vorbei waren. Jedoch mussten sie am Wochenende Winterhilfe leisten, bei der sie zum Beispiel Spenden für Notdürftige sammeln mussten. Die Nationalsozialistische Politik war in der Schule nur wenig zu spüren. Inhalte von politischen Verhältnissen wurden den Mädchen nicht nahe gebracht
Im Krieg mussten die Schülerinnen zum Teil an Großen Paraden wie zum Beispiel der auf der Straße des 17. Junis teilnehmen.

Die Umgebung der Schule

Die Erinnerungen an die Kriegszeit sind für die Schüler der damaligen Zeit ein Tabu Thema gewesen. Sie erinnern sich nur ungern. Manche Kriegsmomente blieben den Schülern und Schülerinnen im Kopf. Um die Lily-Braun-Oberschule herum standen wenig Häuser. Die Schülerinnen der LBO liebten ihren Schulhof und nutzten jede Pause um frische Luft zu schnappen. Der Hof war sehr grün und bewachsen und die Sportanlage war noch gut erhalten. Das Betreten des Wirtschaftshofes war streng untersagt und wurde erst nach dem Krieg für die Schülerschaft geöffnet.
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Der Unterricht

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten fanden erhebliche Umgestaltungen der Schulen statt. Dazu gehörte unter anderem die Ausweisung gewisser Minderheit wie Juden und körperlich wie auch seelisch behinderter Kinder. Auch wenn die Absenz dieser Schüler bemerkt wurde, so wurde dies nicht mit der Umstrukturierung durch die Regierung in Verbindung gebracht.
Während der Kriegszeit unterrichteten die älteren Schüler die Klassen der jüngeren Schüler wie z.B. im Sportunterricht, welcher durch die Hitlerjugend organisiert wurde. Diese hatten aber nicht den politischen Charakter wie die großen Jugendorganisationen und dienten in erster Linie zur Unterhaltung der Kinder.
Die erste erlernte Fremdsprache in der Schule war Englisch und die zweite Französisch. Die Klassen waren alle sehr groß, sie bestanden aus ca. 40-42 Schülerinnen. Mit dem Kriegsanfang wurden die Klassen noch größer. Die Schülerinnen nahmen zu der Zeit an den ersten Kinderlandverschickungen teil. Der Unterricht fiel immer mehr aus und die Schülerinnen wurden gelehrt, wie man sich während eines Luftangriffs verhalten müsse. Während des Krieges wurden einige Wohnungen und Häuser der Mitschüler ausgebombt und es kam zu vielen Todesfällen.
 



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