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Darfur - Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Die Hilfe sind wir!

Verfasst von Jennifer Owtscharenko am 23.04.2007
Bild: ©Human Rights Watch, 2005

Bild: ©Human Rights Watch, 2005
Ein Kind, nicht älter als 13 bekommt, um sich zu beschäftigen ein Blatt Papier und ein paar Buntstifte vorgelegt. Zuerst zögerlich diese Gegenstände betrachtend, fängt es allmählich an zu malen. Eine ganz normale Kinderzeichnung entsteht. Mit verschiedenen Farben und einer genauen Vorstellung von dem, was gemalt werden soll. Viele Menschen sind zu erkennen.
Die einen sitzen auf Kamelen oder Pferden und halten etwas Schwarzes in der Hand, was sie auf ein laufendes Männchen gerichtet halten. Gesichtsausdrücke kann man diesem Bild nicht entnehmen, da dem Kind andere Dinge stärker aufgefallen sind. Diese schwarzen Geräte, die dort in Händen gehalten werden sind so naturgetreu, dass jeder sie identifizieren kann. Es sind Maschinengewehre und einem wird klar, dass dieser 13-jährige Junge Zeuge von etwas Furchtbarem geworden ist. „Ganz normal“? Ja, denn es ist der Alltag und eine Szene von vielen, die sich in der westsudanesischen Region Darfur zugetragen hat. Der sogenannte „Konflikt von Darfur“ gilt als schwerste humanitäre Krise unserer Zeit. Unter dem Vorwand einen Aufstand unterdrücken zu müssen, töteten Soldaten und die von der sudanesischen Regierung unterstützten Milizen der Dschandschaweed seit Februar 2003 bis zu 200 000 Menschen. Die Opfer sind meist Zivilisten. Auch jetzt noch leben über 2 Millionen Menschen in Flüchtlingslagern, sind von internationalen Hilfsleistungen abhängig und längst nicht in Sicherheit. Ein Thema, mit dem man sich auch hier in Deutschland auseinandersetzte sollte, dachten sich Mitarbeiter des jüdischen Museums in Berlin und veranstalteten in Kooperation mit Human Rights Watch vom 15. bis 22. März die „Darfur Woche“. Ausgestellt wurden 30 dieser Kinderzeichnungen und eine Projektion von Fotografien über die momentane Situation der Bevölkerung Darfurs. Doch auch Eigeninitiative wurde gefragt und Schülerinnen und Schüler der Region Berlin/Brandenburg zu einem Projekttag eingeladen. Am 19. März fanden sich die 19 interessierten Jugendlichen im Alter von 15-19 Jahren in den Räumen des Museums ein und beschäftigten sich vor allem gezielt mit der Frage, was jeder einzelne tun kann, um die andauernden Verletzung des Grundrechts in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Dazu wurde ein Dokumentationsfilm der Hilfsorganisation Refugees International gezeigt, indem die Opfer in den Flüchtlingslagern selbst zu Wort kamen und ihre ergreifenden Geschichten erzählen konnten. Die Schüler waren schockiert über das, was sich gar nicht so weit von ihnen zugetragen hatte. Auch in dem Gespräch mit Annette Weber, Mitarbeiterin der Stiftung Wissenschaft und Politik, die aus den Erfahrungen vor Ort Fragen zu dieser unbegreiflichen Situation des Völkermordes ausführlich beantwortete, war immer wieder der Wunsch nach einer Lösung zu spüren. Vier der Schüler stellten schließlich ihr Projekt „Save Sudan“ vor und animierten auch den Rest der Gruppe mit ihren Ideen zur Hilfe der Konfliktlösung weiter zu gehen, als nur bis zu diesem Workshop. Es gibt viele Möglichkeiten mit diesem Thema umzugehen, doch frei nach dem Motto „Wer kämpft, kann verlieren- wer nicht kämpft hat schon verloren!“, sollte jeder dafür sorgen, dass es nicht in Vergessenheit gerät. Unterstützung wird gebraucht, von jedem!

Um weitere Informationen zu erhalten, oder die Hilfsprojekte zu unterstützen, stehen die Seiten www.save-sudan.de (auf Deutsch) und www.savedarfur.org (auf Englisch) zur Verfügung.
 



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