Schuluniformen an der LBO?
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Schuluniformen an der LBO?

Verfasst von Aus der Berliner Zeitung am 26.02.2005
So oder so? (Foto: DIE ZEIT 14.08.2003)
So oder so? (Foto: DIE ZEIT 14.08.2003)
Der folgende Bericht erschien am 21. Januar 2005 in der "Berliner Zeitung":

In Anzug und Kostüm

Vorschlag von CDU und FDP: An zwei Spandauer Schulen sollen Schuluniformen getestet werden

SPANDAU. Schüler aus Spandau könnten vielleicht schon bald Uniformen tragen. CDU und FDP planen, zu Testzwecken zwei Schulen mit gleicher Kleidung auszustatten. "Erfahrungen aus den USA und Großbritannien haben gezeigt, dass das Tragen von einheitlicher Bekleidung die Klassengemeinschaft stärkt", sagt Kai Gersch, Vorsitzender der FDP-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV).
Noch aber ist unklar, welche Schulen an dem Versuch teilnehmen und wie die Uniformen aussehen werden. Die Initiatoren setzen auf Freiwilligkeit. "Ich bin mir sicher, dass sich Schulen finden werden", sagt Kersten Schröder, Chef der CDU-Fraktion. Und weil auch noch die Frage der Finanzierung beantwortet werden muss, müssen sich zunächst die Mitglieder des Bildungsausschusses mit dem Thema beschäftigen. Die Zustimmung zum Test ist aber so gut wie sicher, denn CDU und FDP haben im Bezirksparlament die Mehrheit.

Unterschiedlich fällt die Reaktion der Schulen auf die Initiative aus. "So etwas kann nicht von oben herab entschieden werden", sagt Tasso Czysewski, Direktor der Robert-Reinick-Grundschule am Jugendweg. Zurzeit seien Uniformen kein Thema an der Schule. Grundsätzlich sei man aber gesprächsbereit.

An der Lily-Braun-Oberschule in der Münsingerstraße war die Einführung einer Schuluniform schon mehrmals Thema, wie Direktor Michael Klose sagt. "Vor allem in der Gesamtschülervertretung wurde darüber schon diskutiert - aber ohne Ergebnis." Er selbst könne einheitlichen Anzügen für Jungen und Kostümen für Mädchen einiges abgewinnen. "Die Schüler identifizieren sich stärker mit ihrer Schule", sagt Klose. Das Tragen von Uniformen sei auch eine Möglichkeit, den "Terror um den Modeschnickschnack" zu beenden. An einer Entscheidung über Schuluniformen müssten aber alle Schulgremien mitwirken.

Darauf setzen auch die Spandauer Sozialdemokraten. "Wenn eine Schuluniform von Schülern, Lehrern und Eltern gewünscht wird, ist das kein Problem", sagt der Fraktionsvorsitzende Christian Haß. Einen politischen Beschluss zu Schuluniformen aber lehnt Haß generell ab. Berlins Schulsenator Klaus Böger (SPD) will sich zum Thema Uniformen nicht festlegen. "Das ist Sache der Schulkonferenzen als eigenständige Gremien", sagt Bögers Sprecherin Rita Hermanns. So etwas gehe nicht per Anweisung.

Andere Bezirke wollen Spandau nicht nachahmen. "Die BVV hat überhaupt kein Zugriffsrecht auf schulinterne Entscheidungen", sagt Marlitt Köhnke (SPD), Bildungsstadträtin von Marzahn-Hellersdorf. Ihr Neuköllner Amtskollege Wolfgang Schimmang verweist auf die hohen Kosten. "An einer Schule mit rund 300 Schülern wären rund 150 000 Euro für die neue Kleidung nötig" (!!!), sagt er. "Man kann Uniformen einführen, doch das kann kein Mensch bezahlen."
 



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