20 Rückkehr nach Berlin
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Unsere Schule im 2. Weltkrieg

Rückkehr nach Berlin

Verfasst von am 10.07.2008
Auch Spandau hatte sich verändert ...

Auch Spandau hatte sich verändert ...
Erst am 3.Juni 1946 konnte die Rückreise der Schülerinnen beginnen. Aus Urfeld wurden sie mit dem Militärlastwagen Richtung München gefahren. Dort wartete ein Zug, der am 4. Juni nach Berlin fahren sollte. In diesem Zug, einem ehemaligen Lazarettzug, gab es keine Sitzplätze, sondern Drei-Stock-Betten, wo jeweils zwei Mädchen in einem Bett schlafen mussten. Der Zug fuhr, da viele Gleise zerstört waren, in weitem Bogen durch Westdeutschland. Ab Helmstedt wurde der Zug von amerikanischem Militär bewacht.
Alle Türen und Fenster blieben verschlossen, um die Mädchen vor Zudringlichkeiten zu schützen. Angekommen in Steglitz, warteten Busse, die die Kinder nach Spandau zu ihren Eltern bringen sollten. Bevor Eltern und Kinder sich endlich in die Arme schließen konnten, mussten sich die Mädchen noch entlausen lassen - jedes Mädchen bekam mit eine Papppumpe eine Portion Entlausungspulver ins Nackenhaar gespritzt. Dann endlich konnte, nach fast 3 Jahren, das Wiedersehen gefeiert werden. Es grenzt geradezu an ein Wunder, dass alle Mädchen heil wieder in Spandau angelangt waren.
 



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