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Ausstellung zum Novemberpogrom

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Verfasst von Aylin Ö. (Lisa/Laura/Rojda) am 25.11.2008
Der Ausstellungsbus auf dem Schulhof

Der Ausstellungsbus auf dem Schulhof
Am vergangenen Donnerstag, dem 20.11.08, besuchten wir, die Klasse 10d, mit Herrn Freund den Bus, der auf unserem Schulhof stand. Dies war ein Projekt von Schülern, die die Martin-Buber-Oberschule besuchen. In diesem Projekt ging es um die Verfolgung der Juden. Der Bus war sehr schön gestaltet. Man konnte wirklich sehen, dass dort mit viel Mühe gearbeitet wurde.
Der Ausstellungsbus auf dem Schulhof

Am Bus hingen viele Informationen. Im Bus wurden viele Medien eingesetzt. Wir konnten uns eine Power-Point-Präsentation ansehen, die Fensterscheiben und der sonstige Bus waren mit gut verständlichen Biographien von Leuten, die damals in Spandau keine Ruhe vor den Nazis hatten, ausgestattet. Ich fand noch sehr interessant, dass wir uns Interviews von damaligen Verfolgten anhören konnten.
Der Ausstellungsbus auf dem Schulhof

Ich erfuhr zum Beispiel, dass Hakenfelde damals Hakenkreuzfelde hieß. Spandau hatte einen sehr wichtigen Platz in Berlin eingenommen. Das Leben war damals in Spandau sehr gefährlich. Der Schriftsteller Frederic Zeller erzählte, dass die Juden in den Schulen seperat hingesetzt wurden. Sein bester Freund trat in die "Hitlerjugend" ein und verweigerte die weitere Freundschaft. Er schloss seine Türen und Fenster, als Zeller ihn besuchen kam.
Der Ausstellungsbus auf dem Schulhof

Ein anderes Interview war mit Louis Salomon. Er erzählte, wie am 9.11.1938 die Synagoge ein Raub der Flammen wurde. In der Breiten Straße wurden alle jüdischen Geschäfte zertrümmert. Fensterscheiben wurden eingeschlagen. Im Ersten Weltkrieg hatte er als Soldat gedient und war der letzte Vorsteher der Synagogen-Gemeinde. Der jüdische Friedhof in der Neuen Bergstraße wurde auf Druck der Nazis aufgelöst und nach Weißensee verlegt.
Nach der Pogromnacht wurde ein Viertel seines Vermögens abgeführt und arisiert, d.h. sein Geschäft wurde Nichtjüdischen gegeben (= Arisierung). Die Häuser der jüdischen Bewohner wurden mit antijüdischen Parolen gekennzeichnet.

Nach den verschiedenen Interviews, die meistens die gleichen Worte enthielten, nämlich Krieg, Feuer, Flammen, Hass, weinende Kinder, schaute ich mir ein Bild an, auf dem ich sehen konnte, wo damals die Juden wohnten und wo Menschen verfolgt wurden.
Ich konnte sehen, dass in der Altstadt viele Juden lebten. Fast überall in Spandau gab es auch Zwangsarbeitslager, in denen Gefangene für Spandauer Fabriken arbeiten mussten.

Ich war wirklich erstaunt, was die Menschen alles erlebt hatten, was sie alles durchmachen mussten. Dass Menschen anderen Menschen gegenüber so unmenschlich sein konnten.
 



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