Ex-Lily-Schülerinnen machen Mode
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Ex-Lily-Schülerinnen machen Mode

Verfasst von Fn am 29.01.2010
Modezeichnung aus der Ausstellung

Modezeichnung aus der Ausstellung
In der KunstBastion (Zitadelle Spandau) stellen noch bis zum Sonntag, dem 31. Januar 2010, drei ehemalige Lily-Braun-Schülerinnen ihre selbst entworfene Mode aus. Also nichts wie hin, wenn man die Ausstellung noch mitbekommen möchte! Öffnungszeiten siehe unten.

Wir zitieren im Folgenden den Ausstellungsbericht aus der "Märkischen Allgemeinen" vom 29.12.2009:


Engel mit Puffärmeln und diskretem Kreuz

Ausstellung Modedesign auf der Zitadelle
Von Judith Meisner

SPANDAU „Mode wird nicht mehr als oberflächlich angesehen, sondern ist ein ernst zu nehmendes Gebiet in der Kommunikationswissenschaft“, so räumte Kunstschulleiter Reinhard Hoffmann mit einem alten Vorurteil auf. Und mit diesen Worten begrüßte der Lehrer die rund 120 Gäste zur Eröffnung der Ausstellung „Mode kommt!“, die ist in der Kunstbastion der Spandauer Zitadelle zu sehen. Drei Modestudentinnen zeigen darin aktuelle Entwürfe; außerdem sind Werke aus ihren Bewerbungsmappen zu sehen, die einst in der Spandauer Jugendkunstschule entstanden waren.
Es muss bei den Jahrgängen der heute Anfang Zwanzigjährigen ein besonderer Bazillus in der Luft des Spandauer Lily-Braun-Gymnasiums gelegen haben. Die drei Jungdesignerinnen kennen sich von dort. Elke Fiebig studiert an der Kunsthochschule Weißensee. Mona Al-Shaalan und Jennifer Burtchen besuchen die Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin.

Mona Al-Shaalan ist parallel dazu Stipendiatin am Amsterdam Fashion Institute. „Das ist sehr ungewohnt und stressig, in Berlin geht es dagegen strukturiert zu. In Amsterdam ist man selbst mehr gefordert. Die Designer sind Künstler und leben in ihrer eigenen Welt. Dafür lerne ich dort ungeheuer viel und es macht großen Spaß“, sagt die 23-Jährige. Für sie sind internationale Beziehungen kein Fremdwort: Ihr Vater stammt aus dem Irak und ihre Mutter aus Polen. Inspiriert von ihren polnisch-katholischen Wurzeln ist auch das Modell „ENGEL“: Ein schwarzer Lederanzug, mit großem, aber diskretem Kreuz und flügelähnlich geblähten Puffärmeln. Der Hit sind die Kniepolster. Mona Al-Shaalan weiß aus eigener Erfahrung, wie schmerzhaft das lange Knien in der Kirche sein kann. Und so gelangen Knieschoner der Rollschuhläufer in die Mode.

Für ihre Kommilitonin an der HTW, Jennifer Burtchen, ist das Modestudium eher mittel zum Zweck, sie möchte Illustratorin werden. Das verraten ihre Entwürfe zu einer Reisekollektion auf den ersten Blick. mit einem charmant altertümlichen Ausschneidebogen präsentiert sie die Garderobe einer Figur mit dickem Haarkranz, wie sie russische Matroschka-Holzpuppen haben. Allen Kids mit Ambitionen zum Modedesign rät sie: „Jeden Tag zeichnen, vor allem Akt ist sehr wichtig.“

Elke Fiebig zeigt Illustrationen zu dem Gedicht „Nachtcafé“ von Gottfried Benn. Die stammen aus ihrer Bewerbungsmappe und überzeugten die Jury der Kunsthochschule Weißensee sofort. Papierarbeiten führen in ihre Arbeitsweise ein. mit einem so genannten „Moodboard“ zeigt sie den Werdegang einer Idee von der ersten Inspiration bis zum fertigen Kleid. Zu dem Thema Tracht entwickelte sie ein tragbares Minikleid mit Ballonrock. Neben den Modeentwürfen kehrt sie immer wieder zurück zur freien Malerei. „Das ist kein Widerspruch für mich. In der Malerei bekomme ich Ideen für meine Entwürfe“, sagt die junge Designerin.

Die Spandauer Schau zeigt, wie sehr sich Modedesign als ernsthafte Kunstrichtung etabliert hat. Noch einmal Reinhard Hoffmann: „Die Grenzen zwischen Design und freier Kunst sind fließend geworden.“

info
Die Ausstellung „Mode kommt!“ in der Kunstbastion der Zitadelle Spandau ist bis zum 31. Januar 2010 zu sehen. Geöffnet ist Montag 15.30 bis 18 Uhr, Dienstag 15.30 bis 20 Uhr, mittwoch 15.30 bis 19 Uhr, Donnerstag 15.30 bis 17 Uhr, Freitag 15.30 bis 18 Uhr, Infos: www. Kunstbastion.de.
 



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